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Interview „Wir sind STIMULATE“ mit Michael Bauer
Interviewter: Michael Bauer
Stelle: CDO, Software Lifecycle Manager, Product Development bei MIPM
Interviewerin: Lea Nickel
Datum: 15.09.2023
Hallo Michael, vielen Dank, dass Sie sich Zeit für das Interview genommen haben. Sie sind Teil des Mammendorfer Institut für Physik und Medizin (MIPM). Zunächst würde ich gerne mehr über ihre Aufgaben und Ihren Werdegang erfahren.
Antwort: Ich habe mein Bachelorstudium in der Fachrichtung Bioprozessinformatik im Frühjahr 2020 bei MIPM abgeschlossen. Bei MIPM bin ich seit September 2019. Schon während und vor meinem Studium stand für mich fest, dass ich im Bereich der Medizintechnik tätig werden möchte, wodurch ich auch schon während meines Studiums in einer anderen Firma im Bereich der Medizintechnik tätig war. Mein Fokus innerhalb der MIPM GmbH liegt auf der Softwareentwicklung, hier vor allem auf der Projektbetreuung sowie auf der Softwaredokumentation und Zulassung. Zudem bin ich seit Anfang 2020 auch als Chief Digital Officer (CDO) tätig und digitalisiere das Unternehmen.
Wie gelingt es Ihnen, diese verschiedenen Aufgaben effektiv zu koordinieren, vor allem angesichts der Tatsache, dass sie parallel noch einen Masterstudiengang absolvieren?
Antwort: Die Masterarbeit habe ich zwischenzeitlich schon eingereicht, insofern habe ich inzwischen einen Stressfaktor weniger. Ich denke, der Schlüsselpunkt für ein erfolgreiches Arbeiten ist, dass man ein Ziel bzw. eine Motivation vor Augen hat, dann hat man auch mehr Spaß dabei. Fokussierung auf das Wesentliche und das Ausblenden von Details ist ebenfalls wichtig. Die Aufteilung der Aufgaben zwischen technischen Expert:innen und Projektleiter:innen ermöglicht effektive und effiziente Arbeit. Als Projektleiter bei MIPM habe ich gelernt, mich auf die Gesamtsicht des Projekts zu konzentrieren und mich nicht in Details zu verlieren.
Inwieweit stehen Sie in Verbindung mit dem Forschungscampus STIMULATE und wie kam der Kontakt zustande?
Antwort: Den ersten Kontakt zum Forschungscampus hatte ich bereits während meiner Bachelorarbeit. Hier habe ich eine Software zum Auswerten und Anzeigen von EKG-Rohdaten geplant und entwickelt. Diese Software kam auch beim aktuell laufenden EMERGE-Projekt zum Einsatz, sodass ich dadurch auch einen guten Einstieg in das Thema EKG innerhalb des MRTs gefunden habe und in diesem Bereich bis heute tätig bin. Beim EMERGE-Projekt geht es im Wesentlichen darum, ein 12-Kanal-EKG für MR-geführte Herzkatheter-Eingriffe und für hämodynamisches Monitoring zu entwickeln und damit verbundene Effekte zu erforschen. Vor diesem Projekt gab es auch schon ein anderes Projekt am Forschungscampus, bei dem MIPM beteiligt war. Hierbei ging es auch um eine EKG-Neuentwicklung.
Seit Mai 2023 haben Sie gemeinsam mit Ihren Kolleg:innen eine Zweigstelle am STIMULATE-Campus gegründet – was war die Motivation dahinter?
Antwort: Wir haben durch die bisherigen Projekte schnell gemerkt, dass der STIMULATE-Campus immense Möglichkeiten bietet. Damit meine ich sowohl technische als auch personelle Möglichkeiten. Personell insofern, dass hier viele schlaue Köpfe und motivierte Menschen aufeinandertreffen. Das bietet uns die Möglichkeit, Projekte effizient voranzutreiben und neues Wissen oder auch andere Ansichten zu gewinnen. Zudem bietet der Standort Magdeburg natürlich einen großen Pool an Studierenden im Bereich der Medizintechnik. Dieser Faktor ist in Zeiten des Fachkräftemangels essenziell für die Gründung einer Zweigstelle. Neben den personellen Faktoren bietet der STIMULATE-Campus auch technisch sehr viele Möglichkeiten, die für uns interessant sind, so macht es immens viel Spaß, hier zu arbeiten.
Und was erhoffen Sie sich in der Zukunft von der Zusammenarbeit?
Antwort: Zukünftig ist geplant, dass in unserem Büro am STIMULATE-Campus vor allem Forschung und Entwicklung stattfindet. Gerade in der Nische, in der sich MIPM befindet, ist Innovation einer der entscheidendsten Faktoren. Langfristig ist also geplant, dass in Magdeburg viele Entwickler:innen für und mit uns zusammen arbeiten. Damit dies auch gelingt und die neuen Mitarbeitenden gut in unserer MIPM-Family ankommen, holen wir sie zuvor für einige Wochen oder Monate nach Mammendorf. So können sie gut in unser Team und in die Prozesse integriert werden.
Ihre Arbeit beinhaltet die Betreuung von Studierenden. Welche Vorteile sehen Sie darin, junge engagierte Talente am STIMULATE-Campus auszubilden und wie trägt dies zur Umsetzung Ihrer Projekte bei?
Antwort: Einer der größten Vorteile ist schon in der Fragestellung enthalten, denn die Leute sind in der Regel hoch motiviert, ihr gelerntes Wissen auch in der Praxis umzusetzen. So entstehen häufig gute Produkte und Ideen. Bezogen auf die erfolgreiche Umsetzung von Projekten ist gerade die Motivation und eine Vision einer der entschiedensten Faktoren, was mit jungen Menschen super funktioniert. Im Bereich unserer Forschung und Entwicklung sehe ich es auch als großen Vorteil, dass auch einfach mal gebastelt werden darf und nicht immer alles einem strikten Plan folgen muss, denn das trägt natürlich noch zusätzlich zur Motivation und zur kreativen Entfaltung bei. Für mich persönlich ist einer der schönsten Aspekte bei der Zusammenarbeit mit motivierten Teammitgliedern, dass ich neue Dinge und neue Ansichten kennenlernen darf, so wird es nie langweilig und man entwickelt sich selbst immer weiter.
Das sind sehr schön Schlussworte. Vielen Dank!
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