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Interview "Wir sind STIMULATE" mit Julian Rudat

 

Interviewter: Julian Rudat

Stelle:  Marketing und Transfer

Interviewerin: Paula Sachs

Datum: 26.01.2023

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Hallo Julian, vielen Dank, dass du dir heute für dieses Treffen Zeit nimmst. Dieses Interview ist ein besonderes Interview, da du die „Wir sind STIMULATE“-Interviewreihe ins Leben gerufen hast.
Zunächst hast du an der Hochschule Magdeburg-Stendal deinen Bachelor absolviert. In welchem Fachbereich hast du diesen Abschluss erzielt und wieso hast du diesen Studiengang gewählt?

Antwort: Ich habe meinen Bachelor in Industrial Design 2016 begonnen. Daran hat mich vor allem fasziniert, dass man beim Design verschiedene Disziplinen zusammenführt.

Für mich bedeutet Design nicht, dass ich etwas verschönern möchte, sondern dass ich mir die Freiheit nehmen kann, Probleme ganzheitlich zu betrachten und von Grund auf zu verbessern. Auf diese Weise bekomme ich einen Gesamtüberblick und kann anschließend das Produkt nutzerzentriert gestalten. Beim Design wird der Mensch als Mittelpunkt angesehen im Bezug darauf, wie er mit dem Produkt interagiert und wie sein Problem gelöst werden kann.

Deine Bachelorarbeit hast du in Zusammenarbeit mit dem Forschungscampus STIMULATE und einem amerikanischen Hersteller für Medizinprodukte angefertigt. Kannst du uns bitte etwas mehr darüber verraten? Was hat dich in dieser Arbeit motiviert?

Antwort: Ich bin schon während meines Studiums durch verschiedene Projekte mit der Medizintechnik in Berührung gekommen. Nicht nur weil mich der Mensch in seiner Funktionsweise interessiert, sondern auch weil es mir wichtig ist etwas gesellschaftlich Relevantes zu produzieren, wollte ich mich weiter in dieser Richtung spezialisieren. Im Zuge dessen bin ich in Magdeburg auf STIMULATE gestoßen und hatte durch meinen betreuenden Professor zum Glück schon einige Kontakte hierhin. Damals habe ich mich mit Enrico Pannicke zusammengesetzt und beraten, welche Bachelorarbeitsthemen in Frage kämen. Gemeinsam mit der amerikanischen Firma Qfix habe ich einen TableTop für das MRT entworfen, mit dem ein Patient während Interventionen flexibel umgelagert werden kann.   

Nach deiner Bachelorarbeit wurde die Zusammenarbeit mit STIMULATE sogar noch intensiver. Die „Wir sind STIMULATE“-Interviewreihe hast du ins Leben gerufen und warst dafür in der Startphase auch verantwortlich. Welche Aufgaben und Tätigkeiten hast du jetzt?

Antwort: Nach meiner Bachelorarbeit habe ich bei STIMULATE die Gründung des Start-ups mediMESH mit vorangetrieben. Neben dem Service-Design sowie der Erstellung des Businessplans habe ich auch neue Marketingaktivitäten angestoßen. So bin ich anschließend zu meiner jetzigen Position im Marketing und Transfer gekommen. Anfänglich habe ich die STIMULATE Socialmedia-Kanäle ausgebaut und neue Konzepte erstellt. Aktuell bin ich jedoch beispielsweise auch im Projektmanagement eingebunden. Das bedeutet, ich kümmere mich darum wie wir neue Förderanträge gestalten, welche Partner involviert werden sollen, welche Themen bearbeitet werden und wie das Projekt strukturell aufgebaut wird. Bei der Themenfindung kommt mir mein kreativer Background immer wieder zugute. Nebenbei bin ich aber auch noch für andere Projekte zuständig. Zum Beispiel erstellen wir gerade eine einheitliche Corporate Identity für STIMULATE.

Auf deiner eigenen Webseite schreibst du von Panta Rhei. Was bedeutet das und was können sich die Leser:innen darunter vorstellen?

Antwort: Das Ganze ist damals im Rahmen meines Bachelorstudiums entstanden. Zusammen mit acht Studenten haben wir uns in der Nordstadt eine Lagerhalle gemietet, um einen Raum für unsere Treffen und kreativen Ideen zu haben. Der Name Panta Rhei bedeutet dabei so viel wie „alles fließt“. In dieser Halle entstand nicht nur unsere Werkstatt, sondern auch unser Coworking Space und eine Ecke für fotografische Arbeiten. An diesem Ort konnten wir uns besser als an der Universität kreativ austauschen, zusammen im Team arbeiten und Prototypen entwickeln.

Wo siehst du dich in 20 Jahren? Welche Pläne und Wünsche hast du für deinen weiteren Werdegang?

Antwort: 20 Jahre sind eine lange Zeit. Da ich parallel zu meiner Arbeit auch mein Masterstudium angefangen habe und dieses bald beenden werde, würde ich mich danach gerne weiter im Produktmanagement spezialisieren. Besonders durch meine derzeitigen Tätigkeiten habe ich gemerkt, dass mir Koordinationsaufgaben sehr liegen und es mir Spaß macht mit den unterschiedlichsten Leuten zusammen zu kommen und zu kommunizieren. Wenn ich mich weiter auf das Produktmanagement konzentriere, habe ich vor allem das Anliegen die Medizintechnik nachhaltig und sozialgerecht zu gestalten. Besonders in Schwellen- und Entwicklungsländern sehe ich noch viel Nachholbedarf.

Als erfahrener Student, welche Tipps würdest du angehenden Absolvent:innen auf den Weg mitgeben?

Antwort: Für mich bestand das Studium nie nur aus dem Belegen von Kursen. Im Gegenteil, man sollte sich lieber etwas mehr Zeit nehmen, parallel zum Studium Projekte entwickeln und in einem Aufgabenfeld spezialisieren, in dem man später aktiv sein möchte. Wenn man eine Vision hat, auf die man hinarbeitet, unterstützen einen die Professor:innen sehr gerne und man kann sein Studium daran ausrichten.

Geht also immer euren eigenen Weg!

Ich bedanke mich für deine Zeit und das tolle Interview mit dir, Julian!

 

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